„Gewalt lebt davon, dass sie von den Anständigen nicht für möglich gehalten wird“ (Jean Paul Sartre, 1905-1980). Frauen und Kinder leiden weltweit unter Gewalt und Unterdrückung. Auch in einem Land wie Deutschland gehören sie zum Alltag vieler Frauen und Kinder. Seit 1999 wird jährlich weltweit zum 25. November, dem durch die Vereinten Nationen unterstützten „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, auf die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht.
Seither werden in rund 90 Ländern von Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, Organisationen und Institutionen, Parteien, Verbänden und Ministerien Aktionen sowie viele internationale, regionale und lokale Maßnahmen und Kampagnen weitergetragen, initiiert oder unterstützt.
In unserem Land ist häusliche Gewalt die häufigste Ursache für Verletzungen bei Frauen, weil ihnen Gewalt oder Misshandlungen durch Ehemann, Freunde oder Lebenspartner angetan werden. Es geschieht häufiger als Verkehrsunfälle und ähnlich häufig wie Wohnungseinbrüche. Das eigene Zuhause wird für die Opfer zum gefährlichsten Ort. Häusliche Gewalt kostet die Solidargemeinschaft jährlich 14,8 Milliarden Euro – Kosten für Justiz, Polizei, ärztliche Behandlungen und Arbeitsausfälle. Jährlich fliehen 45.000 Frauen und ihre Kinder in Frauenhäuser.
Als Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Wallenhorst möchte Kornelia Böert auch dieses Jahr auf den Anti-Gewalt-Tag mit einer Aktion auf noch immer vorhandene Missstände und aktuelle Problemlagen in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Gemeinsam mit der Polizei wird sie auf dem Parkplatz vor dem Edeka-Markt am Lechtinger Kirchweg als sichtbares Zeichen Parkscheiben verteilen mit der Aufschrift: Die Zeit ist abgelaufen! Nein zu häuslicher Gewalt! Mit einer großen Telefonzelle wird dann auch das Hilfetelefon beworben, das 24 Stunden und in vielen verschiedenen Sprachen rund um das Thema Häusliche Gewalt Auskunft gibt.
Als weithin sichtbares Zeichen wird in allen Gemeinden die Fahne „Frei leben – Ohne Gewalt“ gehisst. Sie symbolisiert ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen weltweit. In Wallenhorst wird das am Montag (25. November) um 13 Uhr vor dem Rathaus sein.
„Lassen Sie uns dieses Zeichen gemeinsam setzen und beteiligen Sie sich an den Aktionen und Veranstaltungen zum Anti-Gewalt-Tag in Wallenhorst“, betont Böert, „um Solidarität mit den Opfern und Betroffenen zu zeigen und Mut zu machen, sich aufzulehnen und ‚Nein‘ zu sagen zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen.“