Das bisher Erreichte und das künftig Mögliche waren Thema des Runden Tisches für Bildungspartner. Dazu hatte die Alexanderschule Wallenhorst am Mittwoch (21. September) in den Ratsaal eingeladen.
Konkret ging es um das seit 2002 vom ehemaligen Lehrer Peter Papke begründete Projekt Partnerschaftsvertrag. Dabei schließen einzelne Klassen einen Vertrag mit je einer Partnerfirma. Diese begleitet die Jugendlichen bei der Berufsorientierung und -vorbereitung bis zum Schulabschluss, beispielsweise durch Telefontraining, das Üben von Vorstellungsgesprächen und Spenden für Berufsbildungsmaßnahmen. Umgekehrt unterstützen die Schülerinnen und Schüler ihrerseits ihren Partner etwa bei Veranstaltungen.
Dass von dieser einmaligen Form der Zusammenarbeit alle Beteiligten profitieren, wurde am Runden Tisch schnell deutlich. Schulleiter Thomas Behning berichtete, Ziele des Projekts seien die optimale Vorbereitung auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie verbesserte Zugangschancen zu Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Dies habe schon in vielen Fällen geklappt. So hätten fast 90 Prozent der Jugendlichen des letzten Abschlussjahrgangs eine Ausbildung begonnen.
Die Bildungspartnerschaft sei dabei ein Baustein von vielen, die Fachbereichsleiter Günter Brinkmann sowie die Schulsozialpädagoginnen Bianca Keeve und Birte Loddeke koordinierten. Entscheidend sei das persönliche Engagement aller Beteiligten.
Ergänzend ermunterte der Schulleiter alle Betriebe, die noch Auszubildende bräuchten, sich direkt an die Schule zu wenden. Oft könne man passende Kandidaten vermitteln.
Durchweg zufrieden zeigten sich neben Behning, Elternvertreterin Petra El Nader Kovacevic sowie den Klassensprecherinnen und -sprechern auch die Vertreter der Partnerfirmen. Stefan Ludwig von der Firma Stavermann Kommunal- und Gartentechnik führte aus, man habe dank der Partnerschaft schon rund 15 Auszubildende gewonnen. Ein Praktikant sei sogar so überzeugend gewesen, dass man für ihn eigens einen Ausbildungsplatz eingerichtet habe. „Bei diesem Modell gewinnen alle“, erklärte Ludwig.
In dieselbe Kerbe schlug Olaf Dunkhorst von der PURPLAN GmbH, der der Schule ausdrücklich für ihr Engagement dankte. „Wir können dem Fachkräftemangel nur durch Engagement in der Ausbildung begegnen“, sagte er, „deshalb werden wir dieses Projekt fortsetzen.“
Auch Michael Buß von Porta Möbel bekräftigte, man habe dank der Kooperation schon „tolle Auszubildende“ gefunden. Bei den Schülern habe sich durch die Zusammenarbeit oft Interesse für Ausbildungsberufe aufgebaut, die sie andernfalls kaum in Erwägung gezogen hätten. Andrea Becker, Personalchefin der Volksbank Bramgau-Wittlage, bestätigte, auch ihr Haus habe positive Erfahrungen gemacht, sodass man nun eine neue Partnerschaft mit einer achten Klasse schließen werde.
Im Namen der Schülerinnen und Schüler kam unter anderem Schülersprecher David Kaufmann zu Wort. Er dankte den Firmen für die Unterstützung und die daraus entstehenden Chancen. Silvi Harri und Pascal Lammerskitten nannten Beispiele für erfolgreiche Aktivitäten. Zugleich regten sie an, noch ein spezielles Training für Vorstellungsgespräche anzubieten.
Für die Gemeinde Wallenhorst als Schulträger nahm Bürgermeister Ulrich Belde am Runden Tisch teil. Auch er wies darauf hin, dass bei den Partnerschaftsverträgen alle Beteiligten Gewinner seien. Mit gutem Grund sei daher dieses Projekt schon oft als beispielhaft bezeichnet worden.
Nach all diesen positiven Fazits blieb den Beteiligten abschließen eines zu hoffen: dass sich noch mehr Firmen finden werden, die eine Partnerschaft abschließen wollen. Unwahrscheinlich ist das nicht; schließlich nahmen auch am Runden Tisch schon potenzielle Interessenten teil. So kündigte Wolfgang Langer von der Wallenhorster Filiale der Sparkasse Osnabrück an, die Idee in seinem Haus vorzustellen.