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Praktikumsplätze in 6.000 Kilometer Entfernung

Besuch aus Uganda für drei Monate in Wallenhorst

Mitteilung von

Caroline Kiyai und Solomon Otwao aus Kumi (Uganda) sind derzeit zu Gast in Wallenhorst. Auf Einladung der Palex-Gruppe der katholischen Kirchengemeinde St. Alexander verbringen die 29-jährige Studentin und der 24-jährige Farmer drei Monate in Deutschland. Am Donnerstag (7. Juli) empfing sie Bürgermeister Otto Steinkamp im Wallenhorster Rathaus.

Am Pfingstsonntag seien sie angekommen, berichtet Johannes Albers als Begleiter. Der Aufenthalt in Wallenhorst sei bis zum 10. August geplant. Danach könnten sie noch drei Tage Großstadtluft schnuppern, ergänzt Elisabeth Brüggemann, bevor der Rückflug ab Hamburg starte.

Urlaub machen die beiden in Wallenhorst jedoch nicht. Sie seien gekommen, um den Lebensstil der Deutschen sowie die hiesige Arbeitswelt kennenzulernen, sagt Caroline Kiyai, die nach ihrer Rückkehr Informatik studieren möchte. Ermöglichen sollen dies verschiedene Hospitationen in kirchlichen wie kommunalen Einrichtungen sowie in Betrieben, erläutert Christa Nöring das Tagesprogramm der Gäste. So hätten sie bereits Einblicke in die Arbeit in Kindergärten und Schulen erhalten sowie unter anderem beim Bistum Osnabrück, der Bersenbrücker Tafel, Sprenger und Brünink, Kromschröder und der Meyer Werft in Papenburg zugeschaut.

Besonders interessant seien die Hospitation auf dem Hof Hartkemeyer in Pente und der Besuch des Hofes Gösling in Pye gewesen, sagt Solomon Otwao. Hier habe er viel über die Landwirtschaft in Deutschland erfahren, die sich sehr von Uganda unterscheide.

Abgesehen vom Kennenlernen der deutschen Lebensweise seien sie auch in Wallenhorst, um die Freundschaft zwischen den Kirchengemeinden St. Paul und St. Alexander weiter zu entwickeln, sagt Otwao. Nachdem sie von der Palex-Gruppe in Kumi für den Aufenthalt in Wallenhorst ausgewählt worden seien, hätten sie zunächst Deutsch lernen müssen. Dafür sei er über einen längeren Zeitraum jeden Samstag 35 Kilometer zur Schule gefahren, so der 24-jährige. Dort hätten Caroline und er sich auch erst kennengelernt.

Zum Hintergrund
Die Partnerschaft zwischen den katholischen Kirchengemeinden St. Alexander Wallenhorst und St. Paul in Kumi (Uganda) besteht seit November 2009. Ein Brief aus Uganda brachte den Stein für diese Partnerschaft ein Jahr zuvor ins Rollen: Nachdem die Wallenhorsterin Johanna Plois in der afrikanischen Kirchengemeinde einen Freiwilligendienst absolviert hatte und sich die Kontakte zu ihrer Heimatgemeinde St. Alexander auch im Nachhinein hielten und verstärkten, machten die Afrikaner damals den Partnerschaftsvorschlag, dem der Wallenhorster Pfarrgemeinderat nach Beratungen über den Inhalt dieser Beziehung zustimmte.

Langfristig soll die Partnerschaft auf den drei Säulen Spiritualität, Kommunikation und Solidarität aufgebaut sein. Während der gemeinsame christliche Glaube immer die Grundlage aller Aktivitäten bilde (Spiritualität), sollen sich im Laufe der Zeit möglichst viele Kontaktnetzwerke zwischen Einrichtungen, Vereinen und kirchlichen Gruppen in Wallenhorst und Kumi entwickeln (Kommunikation). Füreinander da sein (Solidarität) ist die dritte Säule, die zwischen den beiden Gemeinden wachsen soll. Denn dem Wallenhorster Partnerschaftsarbeitskreis „Palex“ (eine Wortkombination aus St. Paul und St. Alexander) geht es vor allem nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern darum voneinander zu lernen – von der Mentalität, von Ritualen oder anderen Dingen. Das interkulturelle und grenzüberschreitende Lernen soll einen wichtigen Stellenwert einnehmen.

Ausführliche Informationen bietet der „Palex“-Arbeitskreis auch im Internet unter www.mitten-im-web.de/palex an.