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Fahnen wehen für die Menschenrechte

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Mitteilung von

Der 25. November ist seit 1999 von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ anerkannt. Zu diesem Anlass ruft die gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen „Terre des Femmes“ auf, Flagge zu zeigen. Viele Kommunen im Landkreis Osnabrück beteiligen sich daher am Dienstag (25. November) an der bundesweiten Fahnenaktion von Terre des Femmes. Auch in Wallenhorst zeigt die Gleichstellungsbeauftragte Kornelia Böert Flagge für ein freies und selbstbestimmtes Leben für Frauen und Mädchen.

„Weltweit, auch im Landkreis Osnabrück, gehören für viele Frauen und ihre Kinder Misshandlungen durch Ehemann, Freunde oder Lebenspartner zum Alltag“, erläutert Böert den Hintergrund der Aktion. Das Spektrum der Gewalt sei breit, Gewalt habe viele Gesichter. Einkommen, Bildung, Alter oder Nationalität seien dabei völlig belanglos, so die Gleichstellungsbeauftragte. Gewalt sei die häufigste Ursache für Verletzungen bei Frauen und Kindern, häufiger als bei Verkehrsunfällen.

„Ihr eigenes Zuhause ist oft der gefährlichste Ort für eine Frau“, sagt Böert und weist darauf hin, dass häufig Vorurteile und Mythen die Debatte um sexualisierte Gewalt bestimmen würden. Frauen werde vorgeworfen, falsche Aussagen zu machen oder durch ihre Kleidung, ihr Verhalten oder einfach nur durch ihre Anwesenheit eine Mitschuld an der Tat zu tragen. Dabei werde übersehen, dass die meisten Vergewaltigungen innerhalb einer Beziehung stattfänden und dass das Aussehen der Betroffenen überhaupt keine Rolle spiele. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Täter für eine Vergewaltigung bestraft werde, liege bei unter einem Prozent. Kein anderes Verbrechen in Deutschland werde weniger geahndet und bestraft, von sexueller Nötigung und Belästigung gar nicht erst gesprochen.

Nur ein Fünftel der Betroffenen wende sich an eine Beratungsstelle, erläutert Böert. Durch das 2013 gestartete bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ solle all denjenigen die Kontaktaufnahme erleichtert werden, die den Weg zu einer Einrichtung vor Ort zunächst scheuen oder sie aus unterschiedlichen Gründen nicht aufsuchen können. Das Hilfetelefon sei das erste Beratungsangebot in Deutschland, das barrierefrei, kostenlos und vertraulich rund um die Uhr erreichbar sei unter der Nummer 08000 116016 sowie über Chat und E-Mail auf der Webseite www.hilfetelefon.de.