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Abenteuerliche Reise durch den Körper

Professor Dietrich Grönemeyer gestaltete Unterrichtsstunde zum Thema Gesundheit an der St. Bernhard-Schule Rulle

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Das Thema Gesundheit steht in vielen Schulen auf dem Stundenplan. Die Kinder der St. Bernhard-Schule Rulle gingen jetzt noch einen Schritt weiter: In einer ganz besonderen Unterrichtsstunde lernten sie am Dienstag (15. Juni) nicht nur theoretisch etwas über Gesundheit, sondern erlebten Gesundheit buchstäblich bei einer abenteuerlichen Reise durch den menschlichen Körper. Als ebenso kundiger wie kreativer Reiseleiter betätigte sich dabei Professor Dietrich Grönemeyer.

Die Schule hatte den Besuch des deutschlandweit bekannten Mediziners bei einem Wettbewerb der Neuen Osnabrücker Zeitung gewonnen. Dabei hatten die Teilnehmer ihre jeweiligen Konzepte zur Gesundheitserziehung einreichen müssen. Für die St. Bernhard-Schule hatte die Klasse 4a die Bewerbung gestaltet und darin das Konzept „Gesund leben lernen“ vorgestellt. Dieses beinhaltet unter anderem die Möglichkeit zum täglichen gemeinsamen Frühsport und Ernährungserziehung.

Die Vorstellung des Konzepts war den Viertklässlern so überzeugend gelungen, dass Grönemeyer die Ruller neben der Osnabrücker Heinrich-Schüren-Schule ausdrücklich ebenfalls als Gewinner auswählte, obwohl eigentlich nur ein Preisträger vorgesehen war. Wie begeistert der Fachmann von der Gesundheitserziehung an der Ruller Grundschule war, betonte er gleich mehrmals und sprach unter anderem von einer „fantastischen Schule.“

Diesen Eindruck bestätigten die Kinder während der in der Aula abgehaltenen Unterrichtsstunde voll und ganz. Fasziniert verfolgten sie die Reise des „kleinen Medicus“ und von „Doktor X“ durch den Körper, die Dietrich Grönemeyer mit Abbildungen erläuterte.

Durch viele Fragen bezog der Mediziner die Mädchen und Jungen mit ein. Diesen machte es viel Spaß, ihm ganz bewusst nicht auf die gelegten falschen Fährten zu gehen. Zum Beispiel wussten die Ruller Kinder durchaus – und teilten es auch lautstark mit –, dass ein Radiologe keine Radios repariert und bei einer Akupunktur keine Akkus punktiert werden.

So und ähnlich vermittelte Grönemeyer kindgerecht und unterhaltsam viel Wissenswertes über den menschlichen Körper und darüber, wie dieser gesund bleibt. Von den weißen Blutplättchen, die die Kinder treffsicher als „Raffaelo“ beschrieben, über die von Handys ausgehenden Strahlen bis hin zu den Knochen, die in Nahaufnahme „wie Käse“ aussehen: Die imaginäre Reise machte an vielen spannenden Stationen Halt.

Unterwegs betonte der Professor immer wieder aufs Neue die Wichtigkeit ausreichender Bewegung, für die er selbst das beste Beispiel gab, indem er während seines lockeren Vortrags permanent durch die Aula lief und so unmittelbaren Kontakt zu den Kindern hielt. „Ihr müsst immer mitdenken, euch nichts weismachen lassen, denn ihr seid wichtig!“ ermutigte er die Kinder zu eigenständigem Denken. Und gab ihnen mit Blick auf die Wirbelsäule noch eine doppeldeutige Weisheit mit auf den Weg, mit der er die kleine Sarah zitierte: „Wer kein Rückgrat hat, kann sich verbiegen.“

Bei allen Ausführungen gab sich Dietrich Grönemeyer ganz menschlich, Verständnis für kleine lässliche Schwächen eingeschlossen. So räumte er ein, auch selbst gern mal eine Cola zu trinken. „Aber man muss das dann durch das entsprechende Gegenmittel wieder ausgleichen, in diesem Fall durch das Trinken von viel Wasser“, riet er.

Den Beginn und den Abschluss dieser einzigartig gesunden Unterrichtsstunde – an der auch Eltern, Bürgermeister Ulrich Belde, Erste Gemeinderätin Karin Rodeheger sowie Unterstützer der schulischen Gesundheitserziehung teilnahmen – gestaltete die Schule. Während ein kurzer Sketch den Anfang markierte, stand am Schluss – na klar – Bewegung. Schulleiterin Martina Meier und Lehrerin Imke Krumdiek luden alle Kinder und natürlich den prominenten Gast auf dem Schulhof zu Lockerungsübungen ein, wozu sich auch der Arzt nicht zweimal bitten ließ. Ihm blieb nach dieser lebendigen Unterrichtseinheit hinsichtlich der St. Bernhard-Schule nur noch ein einziges Fazit: „Auf so eine gesunde Schule wäre ich auch gern gegangen.“