Kurz nach Ende der Fußball-Europameisterschaft wird in Wallenhorst schon das nächste Highlight auf Sportfans warten: Von Freitag bis Sonntag (27. bis 29. Juli) ist die Gemeinde zum zwölften Mal in Folge Gastgeberin für die Internationale Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren (INR). Veranstalter ist wieder der Verein Internationale Niedersachsen Rundfahrt e.V.
Die aus vier Rennen bestehende Juniorenrundfahrt entstand 1994 als Ableger der Niedersachsen-Rundfahrt der Profis. Seitdem findet sie am letzten Juli-Wochenende als vierteilige Prüfung statt, seit 2001 in Wallenhorst. Dort wird sie im Rahmen der World-Circuit-Serie der Junioren als Etappenrennen der Kategorie 2.1 ausgetragen.
Auf einer Gesamtdistanz von 283,6 Kilometern geht es durch das Gemeindegebiet. Zwölf Nationen schicken insgesamt 132 künftige Profi-Radsportler in Sechserteams auf die Strecke.
Die Aktiven haben ein ehrgeiziges Programm mit drei Straßenrennen auf einem Rundkurs und einem Einzelzeitfahren zu absolvieren. Alle Rennen – mit Ausnahme des Einzelzeitfahrens am Samstag – beginnen und enden auf der Großen Straße.
Das erste Rennen startet am Freitag (27. Juli) um 18 Uhr, umfasst drei Mal 22,1 Kilometer und dauert etwa eineinhalb Stunden. Gegen 19.33 Uhr wird die Zielankunft erwartet.
Am Samstag (28. Juli) sind beim Einzelzeitfahren über 8,8 Kilometer zunächst die Tempobolzer gefragt. Ab 10 Uhr geht es in einminütigem Abstand von der Kreuzung Schmiedekamp/Im Alten Dort über 4,4 Kilometer bis nach Engter und zurück.
Nachmittags steht um 16 Uhr als dritte Prüfung ein Straßenrennen über 94,2 Kilometer auf dem Programm. Auf der 15,7 Kilometer langen Runde ist das Feld bei sechs Durchfahrten zu erleben. Mit dem Zieleinlauf wird gegen 18.12 Uhr gerechnet.
Die drei Runden umfassende „Königsetappe“ am Sonntag (29. Juli) beginnt um 10 Uhr und führt über insgesamt 114,3 Kilometer. Der Finalsprint auf der Großen Straße wird gegen 12.43 Uhr die Rundfahrt entscheiden. Anschließend findet die Siegerehrung der Tagessieger und der Gesamtsieger statt.
In diesem Jahr lagen dem Ausrichter die Bewerbungen von 44 europäischen Teams vor. Genau die Hälfte erhielt – nach sportlichen Gesichtspunkten ausgewählt – eine Einladung. So werden sich die Fahrer der immer zum Favoritenkreis zählenden deutschen Nationalmannschaft gegen 15 Mannschaften aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Schweden und der Schweiz sowie sechs deutsche Bundesliga-Teams behaupten müssen. Erstmals hat ein dabei eine Mannschaft aus Sibirien gemeldet.
Die Bundestrainer Wolfgang Ruser (Straße) und Helmut Taudte (Bahn) werden sicher in Vorbereitung auf die WM-Titelkämpfe Spezialisten beider Disziplinen an den Start bringen. Nils Politt, Domenic Weinstein, Nils Schomber, Marco Mathis, Leon Rohde oder Tristan Wedler könnten die Protagonisten für den Bund Deutscher Radfahrer sein.
Aus den gemeldeten internationalen Teams ragt der amtierende Weltmeister im Einzelzeitfahren, Mads Würtz-Schmidt (Dänemark), heraus, der im Vorjahr Gesamtvierter der Rundfahrt wurde. Zum erweiterten Favoritenkreis gehören der Franzose Thibault Nuns, der russische Straßenmeister Ildar Arslanov oder der Niederländer Richard Dijkshoorn, 2011 Gesamtdritter der INR.
Obwohl der Junioren-Radsport dopingsauber ist, findet er mit Ausnahme einiger langjähriger verlässlicher Partner nur schwer Sponsoren. Daher müssen alle Teams Startgeld zahlen. Die Hälfte der Mannschaften trägt zudem die Quartierkosten in den Jugendherbergen selbst.